Was ist das große Geheimnis der mysteriösen Nikotinsalze?
Normalerweise verändert sich der Geschmack eines Liquids, sobald man Nikotin untermischt. Bei Liquids, die Nikotinsalz (englisch „nicotine salt“) enthalten, ist das anders. In ihnen ist „gebundenes Nikotin“ verarbeitet anstelle von „freiem Nikotin“ wie bei den gewöhnlichen Liquids. Freies Nikotin ist jenes, das man aus natürlichem Tabak gewinnt und chemisch so verändert, dass es in Liquids eingesetzt werden kann. Bei gebundenem Liquid geht der chemische Verarbeitungsprozess so weit, dass man Benzoesäure beimischt. Benzoesäure ist ein zugelassener Konservierungsstoff, der auch in Lebensmitteln vorkommt. Durch das Mischen entstehen salzartige Kristalle, die das Nikotin an sich binden. Erwärmt man sie, lösen Sie sich wieder auf und setzen das Nikotin frei.
Wenn man es so will, ist die Benzoesäure das Geheimnis der Nikotinsalze. Geht man nämlich chemisch noch etwas tiefer hinein, reduziert die Säure den PH-Wert des Stoffs. Dieser nähert sich so dem PH-Wert des menschlichen Körpers an. Aus diesem Grund werden die Schleimhäute beim Inhalieren nicht mehr so sehr gereizt und nehmen das Nikotin auf der anderen Seite schneller und leichter auf. So braucht es nur noch wenige Züge, um die vom Körper verlangte Nikotinmenge aufzunehmen. Dadurch dampfen Sie sehr wahrscheinlich weniger als sonst und müssen seltener neues Liquid bestellen.
Wie sind Liquids mit Nikotinsalz entsanden?
Erstmalig sind Nikotinsalz-Liquids bei der amerikanischen Firma Pax Vapor entstanden. Die Motivation war, ein Produkt zu entwickeln, das wie eine herkömmliche Zigarette wirkt, aber so diskret wie das Dampfen ist. Sämtliche Liquids, die wir bis heute kennen, sind ein Produkt für sich und haben mit der echten Zigarettenwirkung nur wenig zu tun. Sie sind ein Ersatz, aber keine Alternative. Das Produkt „Juul“ von Pax Vapor sollte die herkömmliche Zigarette dagegen eins zu eins simulieren. Um Raucher von dieser abzubringen und zum Dampfen zu bewegen.
Herausgekommen ist aber nicht bloß ein Liquid, sondern ein ganz eigenes Gerät, das mit einem sogenannten Liquidpod funktioniert. Ein Liquidpod ist ein kleines Gefäß, in dem das Nikotinsalz-Liquid steckt und welches Sie einfach direkt ins Gerät einsetzen, um das Liquid zu konsumieren. Neben „Juul“ gibt es inzwischen auch andere Geräte, die ebenfalls mit diesen Pods funktionieren. Sie sind allerdings nicht gezwungen, diese zu kaufen. Nikotinsalz-Liquids sind inzwischen auch in gewöhnlichen Flaschen erhältlich. Mit denen verfahren Sie so wie auch mit den Liquids, die Sie bisher in Dampfshops gekauft haben. Von denen kommen immer mehr auf den Markt, denn der Trend ist klar.
Hinweis: Grundsätzlich sollten Sie dringend davon absehen, Nikotinsalz-Liquids in E-Zigaretten mit einer außergewöhnlich hohen Dampfentwicklung (z.B. im Sub-Ohm-Bereich mit sehr geringen Widerstand) zu konsumieren. Je mehr Dampf Sie mit einem Zug inhalieren, desto höher ist auch der Nikotingehalt in ihm. Zu hohe Konzentrationen auf einmal verursachen zwar weiterhin keinen Hustenreiz oder ähnliches, können aber andere unangenehme Nebeneffekte wie beispielsweise Schwindel hervorrufen. Verwenden Sie das Salz nur in E-Zigaretten mit einer moderaten Leistung und mit einem höheren Widerstand, bei denen durchschnittliche Dampfmengen entstehen.