Coil selber wickeln – mit dieser Anleitung klappt es
Hand aufs Herz: Sind Sie immer zu 100% mit Ihrem Dampferlebnis und der Menge an Dampf zufrieden? Denn selbst die hochwertigsten und geschmackvollsten Liquids unterliegen dem Einfluss der verwendeten Hardware.
Eine effektive Möglichkeit das Dampferlebnis an Ihre Bedürfnisse anzupassen, ist der Umstieg vom Fertigcoil zum Selbstwickeln von Coils (Verdampfer). Denn ein perfekt abgestimmtes Coil wirkt sich maßgeblich auf die Dampfmenge und die Geschmacksintensität aus.
Sie haben die Möglichkeit Widerstände über die selbst gewickelte Heizwendel festzulegen und ihr favorisiertes Material zu verwenden. Zudem ist Coils-Wickeln im Vergleich zum Kauf von Fertigcoils langfristig deutlich günstiger. Außerdem entsteht weniger Verpackungsmüll, was der Umwelt zugutekommt.
Sie hegen den Wunsch eigene Spulen zum Dampfen zu wickeln? In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie ganz einfach Ihre eigenen Coils herstellen können. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Coil-Arten und Hilfsmittel vor. Außerdem erklären wir Ihnen, worauf Sie bei der Materialauswahl achten sollten.
Selbst Wickeln: Was braucht man?
Beim Selbstwickeln von Coils ist sehr viel Genauigkeit gefragt. Neben den Materialien benötigen Sie einige Werkzeuge und Hilfsmittel. Setzen Sie folgende Hilfsmittel auf Ihre Einkaufsliste:
- Wickeldraht (dazu unten mehr)
- Watte (=Dochtmaterial)
- Seitenschneider / Zange zum Kürzen der Drähte
- Schraubenzieher (Schraubendreher) zum Auf- und Zuschrauben des Verdampfers
- Schraubenzieher oder Wickelhilfe zum Umwickeln des Drahtes
- Keramikpinzette (empfohlen)
- Ohmmeter zum Messen des Widerstandes (optional)
Der Selbstwickler-Verdampfer: Darauf sollten Sie achten
Bevor wir mit dem Wickeln Ihres ersten eigenen Coils beginnen, möchten wir kurz in die Welt der Verdampfer eintauchen. Es gibt verschiedene Bauweisen von Verdampfern, die unterschiedliche Eigenschaften, Vorteile und Nachteile aufweisen. Übrigens: Der Teil, auf dem Spule und Watte installiert werden, wird häufig als Deck bezeichnet.
Der Atomizer
Der Atomizer gilt als die Urform des Coils und ist entsprechend einfach aufgebaut. Er wurde ursprünglich für den Einsatz in Nebelmaschinen konzipiert und fand über Umwege seinen Weg in die Dampferszene. Er wurde vor allem in Kleingeräten verbaut. Das Prinzip ist einfach: Das Liquid wird auf heißes Metall geführt und verdampft. Selbstwickelverdampfer häufig mit RTA abgekürzt, was für Rebuildable Tank Atomizer steht.
Der Cartomizer
Die Bauart des Cartomizers ist heute eher rückläufig, wird aber unter anderem noch in Cigalikes verbaut. Das Tankdepot besteht aus einem Filtermaterial, worin Heizspiralen verbaut wurden.
Dual Coil Tankomizer
Beim Dual Coil Tankomizer handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Cartomizers. Die Heizspirale enthält ein kleines Loch, über welches Liquid aufgenommen wird, und befindet sich mittig platziert in einem Tankdepot.
Diese Bauart galt zeitweise als Standard in E-Zigaretten. Da das System jedoch durch Probleme beim Liquidnachfluss gekennzeichnet ist und über viel Fingerspitzengefühl beim Handling erfordert, wird es heute nur noch selten verbaut.
Clearomizer sind heute in einer vielfältigen Auswahl und in verschiedensten Varianten auf dem Markt erhältlich. Sie werden auch als Tankverdampfer bezeichnet und sind sowohl als Wegwerfverdampfer als auch als Verdampfer mit wechselbaren Verdampferköpfen erhältlich.
Die meisten heute in E-Zigaretten verbauten Verdampfer mit einsehbarem Tanksystem gehören zu den Clearomizern. Auch Selbstwickler-Verdampfer mit Liquidtank fallen in diese Kategorie.
Tröpfelverdampfer
Tröpfelverdampfer gelten bei erfahrenen Dampfern als das Nonplusultra in Sachen Geschmacksintensität und Dampfbildung. Charakteristisch für diese Bauart ist der Verzicht auf ein Tanksystem.
Stattdessen wird das E-Liquid einfach auf den Docht getröpfelt. Um einem Dry Hit entgegenzuwirken verfügen manche Systeme zusätzlich über eine kleine Liquidwanne, die eine zusätzliche Reserve bietet.
Bei den Selbstwickelverdampfern wird hier zwischen RDA (Rebuildable Dripping Atomizer) und RDTA (Rebuildable Dripping Tank Atomizer) unterschieden.
Wissenswertes zu Selbstwickelverdampfern
Mit einem Selbstwickelverdampfer haben Sie die Möglichkeit, die vielleicht wichtigste Komponente Ihrer E-Zigarette an Ihre Dampfer-Bedürfnisse anzupassen. Diese können sowohl als Single Coil Variante (Verdampfer mit nur einer Spule) als auch als Dual Coil (zwei Spulen) oder Quad Coil Variante (vier Spulen) hergestellt werden. Für Anfänger empfehlen sich zunächst Single-Coil-Verdampfer.
Wer das Selbstwickeln gern anhand seiner Fertigcoil probieren möchte, kann dies über ein Bauteil, das als Basis (RBA) bezeichnet wird.
Anfänger sollten sich zuerst mit den einfacheren Bauarten auseinandersetzen. Zudem sollten Sie auf Materialien zurückgreifen, die günstig zu beschaffen und leicht zu verarbeiten sind.
Die besten Selbstwickelverdampfer sind in der Regel mit einem Dual Coil oder Quad Coil ausgestattet. Die Herstellung solcher Verdampfersysteme ist jedoch sehr aufwändig, anspruchsvoll und preisintensiver.
Übrigens: Wer einen besonders reinen und unverfälschten Geschmack wünscht, aber keine Lust hat, Spulen zu wickeln, sollte es einmal mit Keramik-Verdampferkopf versuchen. Diese Coils verfügen über eine lange Lebensdauer, da sie gänzlich ohne Watte auskommen. Stattdessen wird Liquid direkt über die poröse Keramikoberfläche aufgenommen.
Unsere Verdampfer-Empfehlung für Einsteiger
Coil-Drähte und ihre Eigenschaften
Neben den verschiedenen Bauarten übt auch das verwendete Material einen großen Einfluss auf den Geschmack und die Dampfbarkeit aus. Im Folgenden erläutern wir Ihnen, welche Materialien Sie für die Herstellung von Spulen verwenden können und durch welche Eigenschaften diese gekennzeichnet sind.
Kanthal
Kanthal-Draht wird mitunter am häufigsten verwendet, da er günstig ist und sich leicht verarbeiten lässt. Es handelt sich um eine Legierung aus Chrom, Nickel und Aluminium, welche einen höheren Widerstand als beispielsweise NiChrom aufweist. Mit Kanthal-Draht ist lediglich eine Wattkontrolle möglich und er eignet sich nicht für höchste Qualitätsansprüche.
NiChrom
NiChrom wird ebenfalls sehr häufig verwendet, weist jedoch einen geringeren Widerstand als Kanthal auf. Die Legierung aus Chrom und Nickel ist leicht zu wickeln, behält seine Form und heizt sich schnell auf. Nachteilig wirkt sich die geringe Schmelztemperatur aus, was eine verkürzte Lebensdauer nach sich zieht. Zudem kann es bei einem Dry Burn zu einem Materialbrand kommen.
Nickel
Reines Nickel ist in der Regel nicht leicht zu verarbeiten. Zudem ist es nicht für Allergiker geeignet. Da hier lediglich eine Temperaturkontrolle möglich ist und das Material schnell überhitzt, sollten Nickel-Drähte immer mit Kontrollmod (Akkuträger mit Kontrollfunktion) verwendet werden.
Edelstahl
Edelstahl-Drähte ermöglichen sowohl eine Wattkontrolle als auch eine Temperaturkontrolle. Da der Schmelzpunkt dieses Metalls sehr hoch ist, gilt es als enorm ergiebig. Die schnelle Aufheizzeit und der hohe Reinheitsgrad sind ebenfalls von Vorteil. Für Anfänger ist Edelstahl allerdings weniger geeignet, da das Material schwierig zu verarbeiten ist.
Titan
Titan überzeugt ebenfalls durch einen sauberen und vollen Geschmack, ist jedoch nicht besonders leicht zu beschaffen. Es ist keine Wattkontrolle, sondern nur eine Temperaturkontrolle möglich. Da es bei hohen Temperaturen zum Ausstoß des Giftstoffs Titandioxid kommt, empfiehlt sich auch hier die Verwendung eines Kontrollmods. Titan-Draht lässt sich leicht biegen und behält seine Form.
Wickeldraht: Welchen Coil-Draht nimmt man zum Wickeln?
Sämtliche Materialien sind in unterschiedlichen Stärken (Durchmesser des Drahts) erhältlich. Die Dicke wird in der Maßeinheit AWG oder GA (American Wire Gauge) angegeben. 24 GA/AWG entsprechen z.B. 0,511 mm. Dabei gilt: Je höher der Wert, desto dünner das Material und desto höher der Widerstand.
Möchte man also mit einem dicken Draht einen hohen Widerstand erreichen, sind entsprechend viele Wicklungen notwendig. Ein niedrigerer Widerstand hingegen sorgt nicht nur für einen schnelleren Anstieg der Temperatur, sondern intensiviert den Geschmack zusätzlich. Ein niedriger Widerstand macht sich zudem in einer verstärkten Dampfentwicklung bemerkbar.
Eine Sonderform unter den verschiedenen Wicklungen stellt das sogenannte Clapton Coil dar. Es wurde nach Eric Clapton benannt, da hier wie bei einer Gitarrensaite ein dicker Draht mit einem dünneren Draht umwickelt ist. Dies verbessert sowohl die Dampfentwicklung als auch den Geschmack. Die Herstellung solcher Coils ist dagegen sehr aufwändig und die Verwendung zieht einen erhöhten Liquidverbrauch nach sich.
Die Drahtstärke eines solchen Drahts wird dann z.B. mit 24GA*2+32GA angegeben. Die Daten beziehen sich auf die einzelnen Drähte, die miteinander verflochten wurden. Für Anfänger dürfte die Verwendung eines einfachen, also nicht geflochtenen Drahts unkomplizierter sein, da hier auch die Berechnung des Widertands deutlich einfacher ist.
Wichtig bei der Auswahl des Widerstands ist vor allem der verwendete Akku. Besonders bei Widerständen unter 1,0 Ohm muss darauf geachtet werden, dass der Akku dafür geeignet ist. Bitte nutzen Sie ausschließlich Akkus, die für E-Zigaretten geeignet sind.
Unsere Draht- Empfehlung für Einsteiger
Die Wickelwatte
Die Wickelwatte ist ein essentiell wichtiger Bestandteil von Coils, da sie der Liquidaufnahme und Liquidspeicherung dienen. Auch hier gibt es Unterschiede, was das Material anbelangt.
Handelsübliche Baumwolle gilt als einfachste und kostengünstigste Lösung. Hierfür können Sie beispielsweise Wattepads aus dem Drogeriemarkt verwenden.
Achten Sie jedoch darauf, dass die Produkte aus einer natürlichen und chemiefreien Produktion stammen. Sie möchten auf Nummer sicher gehen? Dann legen wir Ihnen die Cotton Bacon Bits v2 ans Herz.
Um in Sachen Geschmacksqualität das Maximum herauszuholen, sollten Sie zu japanischer Muji Watte greifen. Diese weist besonders lange und gleichmäßige Fasern auf, was den Liquidtransport optimiert.
Falls Sie dem Verschleiß Ihrer Coils entgegenwirken wollen, ist ein Hanf-Baumwoll-Gemisch möglicherweise die richtige Wahl. Es ist enorm hitzebeständig und nachhaltig.
Besonders leicht zu verarbeiten sind Schnüre aus Silikat, da sie kaum ausfransen. Sie sind zudem geschmacksneutral und halten auch hohen Temperaturen stand.
Eine gute Alternative zu Baumwollpads stellen sogenannte Edelstahldochte dar. Diese werden aus reinstem Edelstahl gewickelt und bieten einen vollen Geschmack.
Unsere Watte- Empfehlung für Einsteiger
Beispiel für eine Selbstwickel-Kombination
Verdampfer: Brunhilde RTA (Selbstwickler)
Akkuträger: Geekvape Aegis X (Widerstand: 0,05 -3 Ohm)
Draht: 26GA Geekvape Wickeldraht Kanthal A1 4,57m
Watte: Platinum Blend Cotton Native Wicks
Wicklung: 6 Wicklungen mit 3 mm Innendurchmesser ergeben ca. 0,8 Ohm Widerstand
Wickelhilfen & sinnvolles Zubehör zum Selbstwickeln
Auf dem Markt finden Sie eine umfassende Auswahl an Zubehör zum Selberwickeln von Coils. Aber welche Tools sind wirklich notwendig? Worauf Sie auf keinen Fall verzichten sollten, ist ein Ohm-Messgerät zum Messen des Widerstandes, sofern dies nicht über den Akkuträger möglich ist.
Diese Messungen sind zwingend erforderlich, um einen guten Geschmack und eine korrekte Funktionalität Ihrer E-Zigarette sicherzustellen. Alternativ können Sie mit einigen Akkuträger über das integrierte Ohmmeter den Widerstand messen.
Anfängern legen wir zudem unsere hochwertigen Wickelhilfen ans Herz. Spulen zu wickeln erfordert viel Fingerspitzengefühl und ist abhängig vom verwendeten Material oftmals kein leichtes Unterfangen.
Schraubendreher, Seitenschneider oder Scheren haben die meisten Menschen jedoch bereits im Haushalt und müssen nicht extra besorgt werden. Eine hitzebeständige Keramikpinzette ist dagegen unverzichtbar, wenn man das Risiko einen Kurzschlusses vermeiden möchte.
Allen, die unterwegs jederzeit voll ausgestattet sein möchten, empfehlen wir unser Coil Master DIY Kit Mini V2. Dabei handelt es sich um einen kleinen Koffer, der über sämtliche Werkzeuge verfügt, die es zum Selbstwickeln von Coils braucht
Fertigwicklungen: Vor- und Nachteile
Neben maschinell hergestellten Coils und selbst gewickelten Verdampferköpfen, gibt es noch eine dritte Alternative: Sogenannte Fertigwicklungen.
Dabei handelt es sich oft um handgewickelte Coils, die jedoch von Profis per Hand hergestellt wurden und fix und fertig zu erwerben sind. Der Vorteil: Diese Coils sind deutlich hochwertiger als maschinell hergestellte Spulen. Zudem übertreffen Sie in der Regel auch die Qualität von in Eigenarbeit gewickelten Coils.
Allerdings sind Fertigwicklungen mitunter nicht in sämtlichen Materialien und Materialstärken erhältlich. Wem eine gewisse Individualität und Unabhängigkeit wichtig ist, sollte Spulen lieber selbst wickeln. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigen wir Ihnen im nächsten Abschnitt.
Spulen wickeln - Die Anleitung:
Sie verfügen über ein Grundwissen zu den verschiedenen Materialien und Komponenten zur Herstellung von selbstgewickelten Coils? Ihr Werkzeug lieg bereit? Sehr gut, dann geht es jetzt ans Eingemachte.
Die Wicklung – So wickeln Sie Spulen richtig
Schritt 1
Befestigen Sie Ihren Verdampfer auf dem Ohm-Messgerät. Das erleichtert Ihnen die Arbeit. Alternativ können Sie auch den ausgeschalteten Akkuträger verwenden. Achten Sie aber dringend darauf, dass das Gerät wirklich ausgeschaltet ist.
Schritt 2
Folgender Schritt gilt nur für Verdampfer, die bereits eine Wicklung und Watte enthalten. Das kann der Fall sein, wenn Sie die im Lieferumfang enthaltenen Fertigcoils inklusive Watte bereits probiert haben.
Handelt es sich um einen neuen Verdampfer und die erste Wicklung, fahren Sie mit Punkt 3 fort.
Sollte der Verdampfer bereits zuvor benutzt worden sein, greifen Sie zur Pinzette und ziehen die alte Watte aus der Spule.
Lockern Sie die Befestigungsschrauben am Verdampfer, womit die Spulen befestigt sind. Achten Sie darauf, die Schrauben nicht ganz zu entfernen, um sie nicht versehentlich zu verlieren.
Schritt 3
Verwenden Sie eine Wickelhilfe oder greifen Sie alternativ zu einem Schraubenzieher. Der Durchmesser sollte zwischen 2 mm und 4 mm betragen. Bevor Sie jedoch mit dem Wickeln beginnen, gilt es festzulegen, wie viele Wicklungen notwendig sind, um den gewünschten Widerstand zu erreichen.
Die Anzahl an Wicklungen ist abhängig vom verwendeten Material, der Drahtstärke, der Coil-Art, dem gewünschten Widerstand, dem Innendurchmesser der Wicklung (Heizwendel) und dem Weg zwischen Wicklung und Schraube.
Je nachdem wie viel Platz der Verdampfer bietet, kann der Durchmesser der Wicklung größer oder kleiner gewählt werden. Bei kleinen Wicklungen muss darauf geachtet werden, dass die Spule nicht zu lang befeuert wird, weil hier auch deutlich weniger Watte eingeführt werden kann.
Schritt 4
Wickeln Sie Ihren Draht anhand der Ergebnisse des Coil-Rechners entsprechend oft um Ihre Wickelhilfe bzw. Ihren Schraubenzieher. Achten Sie darauf, dass sich die einzelnen Windungen nicht überlappen. Wenn Sie den Draht vorher ein wenig anwärmen, gehen die Wicklungen leichter von der Hand und der Draht bleibt besser in Form. Der Draht wird stramm um die Wickelhilfe gewickelt.
Die Abstände zwischen den Wicklungen sollten nicht zu eng werden. Lassen Sie ruhig 1 mm Platz. Anschließend können sie die Windungen immer noch auf der Wicklung leicht zusammenschieben. Beachten Sie aber auch, dass die Länge des Drahts relevant für den Widerstand ist. In jedem Fall sollten die Wicklungen einen gleichmäßigen Abstand habe.
Mit einer Wickelhilfe sind gleichmäßige Wicklungen in jedem Fall leichter umzusetzen als mit einem herkömmlichen Schraubenzieher. Alternativ kann auch das Gewinde einer metrischen Schraube zum Wickeln genutzt werden. Diese muss aber in der Länge und dem Durchmesser passend sein. Meist gestaltet sich jedoch der Einbau der Spule mit der Schraube komplizierter als mit einer Wickelhilfe.
Schritt 5
Achten Sie darauf, dass vorne und hinten ein großzügiger Überstand an ungewickeltem Draht vorhanden ist (ca. 1,5 - 2 cm) und führen Sie die Enden des Drahtes durch die dafür vorgesehenen Öffnungen im Verdampfer. Entfernen Sie die Wickelhilfe noch nicht. So können Sie die Wicklung halten und später ausrichten, ohne diese zu verformen.
Schritt 6
Befestigen Sie nun die Schrauben. Ziehen Sie diese aber nicht zu fest an, um die Wickelhilfe nicht zu beschädigen. Beide Schrauben sollten gleich festgezogen werden.
Schritt 7
Da die Wickelhilfe bzw. der Schraubenzieher noch in der Spule steckt, können Sie das Tool nutzen, um die Position des Coils zu korrigieren. Die Spule sollte möglichst gerade sein und mittig zwischen den Schrauben sitzen. Auch in der Höhe kann die Spule noch angepasst werden. Je näher die Spule am Airflow (nach unten) positioniert wird, desto intensiver ist der Geschmack beim Dampfen.
Schritt 8
Verwenden Sie einen Seitenschneider oder Nagelknipser, um die überstehenden Drahtenden zu entfernen. So verhindern Sie, dass überstehender Draht mit dem Gehäuse in Kontakt kommt und einen Kurzschluss verursacht.
Schritt 9
Wiederholen Sie alle vorhergehenden Schritte, falls Sie mit einem Dual Coil oder Quad Coil arbeiten.
Schritt 10
Schalten Sie das Ohm-Meter oder den geregelten Akkuträger ein und kontrollieren Sie den Widerstand. Je nach errechnetem Widerstand sollte beim Akkuträger die optimale Wattzahl eingestellt werden. Bei 1,0 Ohm wählen Sie z.B. ca. 20 Watt (1 Ampere entspricht 1 Watt pro 1 Volt).
Der angezeigte Widerstand sollte im Vergleich zu Ihrem vorher festgelegten Wert eine Abweichung von 0,1 Ohm nicht übersteigen. Andernfalls sollten Sie Ihre Wicklungen noch einmal kontrollieren (z.B. Anzahl der Wicklungen).
Schritt 11
Bauen Sie den Verdampferkopf auf Ihren Akkuträger und glühen Sie die Drähte aus, indem Sie den Feuertaster immer wieder kurz betätigen. Alternativ ist dies auch mit vielen Ohmmessgeräten möglich. Der Draht sollte sich gleichmäßig von Innen nach Außen erhitzen.
Sehen Sie beim Erhitzen des Drahts Punkte, an denen der Draht besonders hell glüht, biegen und justieren Sie die Spule entsprechend mit einer Keramikpinzette. Die Wicklungen sollten gleichmäßig sein und sich nicht berühren. Ein gleichmäßiges Glühen kann auch durch Justieren der Schrauben oder ein Komprimieren der Wicklungen (Spule zusammendrücken) erreicht werden. Beim Ausrichten der Spule sollte nur mit einer isolieren Pinzette (Keramik-Pinzette) gearbeitet werden!
Hinzufügen von Wickelwatte
Schritt 12
Schrauben Sie den Verdampferkopf ggf. wieder auf das Ohm-Messgerät und prüfen Sie den Widerstand zur Sicherheit erneut.
Schritt 13
Greifen Sie zu einem Wattepad und schneiden einen ca. 5 – 10 Zentimeter langen Streifen mit einer Breite von ca. 1 cm ab.
Schritt 14
Ziehen Sie die obere und untere Schicht des Wattestreifens ab, da diese den Liquidfluss behindern könnten.
WICHTIG: Dieser Schritt gilt ausschließlich beim Einsatz von MUJI-Watte!
Schritt 15
Zwirbeln Sie ein Ende des Wattestreifens leicht und ziehen den Wattestreifen durch die Spule.
Schritt 16
Auf beiden Seiten müsste der Wattefaden nun großzügig überstehen. Drehen Sie die zuvor gezwirbelte Watte wieder gerade und lockern Sie die Watte ggf. etwas mit der Pinzette auf. Schneiden Sie die Enden so ab, dass diese bis in die Liquidkanäle reichen. Schneiden Sie nicht zu viel ab! Die Enden sollten seitlich leicht über die Breite des Verdampfers herübertragen oder mindestens damit abschließen. Verstecken Sie diese mit einer Pinzette oder einem Schraubenzieher in den Taschen unterhalb des Coils, über die das Liquid aufgesaugt werden soll. Im Liquidkanal sollte die Watte locker liegen ohne das zu viel Platz für vorbeifließendes Liquid bleibt. Die Fasern der Watte sollten außerdem nicht geknickt oder gepresst werden, sodass das Liquid gut aufgesaugt werden kann.
Schritt 17
Schrauben Sie den Verdampfer wieder auf die Modbox und träufeln Sie etwas Liquid auf die Watte. Danach können Sie Ihren neuen Verdampferkopf ganz regulär verwenden.
Selbst wickeln - zusätzliche Tipps
Selbstwickeln von Coils ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, um den Geschmack beim Dampfen zu optimieren und neue Dimensionen in Sachen Dampfbildung und Aromaentwicklung zu ergründen.
Damit Sie dauerhaft Freude mit selbstgewickelten Spulen haben, gilt es einige Grundregeln zu beachten. So sollten Sie die Watte der Coils regelmäßig austauschen. Wie häufig ein solcher Wechsel notwendig ist, lässt sich jedoch nicht pauschalisieren.
Dessert-Liquids setzen der Watte in der Regel mehr zu als andere Sorten. Frischehaltige Liquids hinterlassen einen gewissen Eigengeschmack, der sich hartnäckig in der Watte hält. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie merken, dass sich der Geschmack verschlechtert oder deutlich vom gewünschten Ergebnis abweicht, ist die alte Watte am Ende.
Der Wickeldraht selbst muss regelmäßig gereinigt (ausgebrannt) werden. Bilden sich hartnäckige Verkrustungen oder funktioniert die Wärmeübertragung nicht mehr richtig, sollten Sie die Spule ersetzen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Herstellung Ihrer ersten eigenen Coils. Und bedenken Sie: Es ist normal, wenn Sie als Einsteiger etwas Übung benötigen. Haben Sie erst einige Coils selbst gewickelt, geht es deutlich schneller und routinierter von der Hand. .